Sonntag, 17. November 2013

Heute gibt es einige neue Bilder von meiner Arbeit bei Crecemos Felices:


Mittwochs kümmere ich mich zusammen mit Danja und Magga um den circa einstündigen, christlichen Input. Dieser beginnt meist mit einem Spiel oder einem Lied (Bild oben), ehe ein kleines Theaterstück, eine Geschichte oder ein Film mit Bezug zu einer Bibelstelle folgen. Abschließend besprechen wir das Thema zusammen mit den Kindern (Bilder 2 und 3). Die letzten Wochen hat uns zudem noch unserer Deutsch sprechender Freund Dante (Bilder 2 und 3) unterstützt. Vor knapp zwei Wochen ist Dante dann für einen dreimonatigen Besuch nach Deutschland aufgebrochen.


Am Samstag war ein besonderer Tag bei Crecemos Felices: Von 10 bis um 18 Uhr hatten die Räumlichkeiten für alle Kinder und Eltern geöffnet. Es gab viele verschiedene Spiele, eine Tombola und gute Essen.








Peruaner, Niederländer, Franzosen und Deutsche - alle Arbeiten bzw. helfen bei Crecemos Felices





Montag, 11. November 2013

Zusammenfassung Teil 2

Meine zweite Zusammenfassung hat etwas mehr Zeit in Anspruch genommen. In den nächsten Wochen gibt es wieder regelmäßiger etwas zu lesen.

Zwei Stunden Sprachschule und das übliche Mittagessen aus Reiß und Hühnchen liegen hinter mir. Jetzt sitze ich im Bus und fahre eine gute halbe Stunde ins Zentrum von Lima. Die Häuserwände auf beiden Seiten sind im Vergleich zu den meisten anderen Gegenden Limas hoch und wirken eher europäisch. Die Bürgersteige rechts und links von der großen, viel befahrenden Straße sind voll von Menschen, kleinen Ständen und Straßenverkäufern. Mittlerweile kenne ich meine Busrouten auswendig, so dass ich die Fahrten zum Lernen oder Vorbereiten nutzen kann. Heute gucke ich aber nur aus dem Fenster und hänge meinen Gedanken nach.

 Ich bin dankbar gesund zu sein, nachdem ich in den ersten Wochen nach mehrwöchiger Erkältung und einer Woche Durchfall ziemlich an Kraft, sowie an Gewicht verloren habe. Dafür geht es mir jetzt umso besser. Ich kann mich ohne Angst durch die unzähligen und sehr leckeren Straßenstände kosten, Sport treiben und Abends etwas mit Freunden oder meiner Gastfamilie unternehmen. Letztere ist ein großes Geschenk für mich und sie hat maßgeblichen Anteil daran, dass ich mich hier, im nicht sehr grünen Lima, sehr wohl fühle. Auch mit der Tatsache, dass ich aufgrund meines Spanisch noch nicht so arbeiten kann, wie ich es aus Deutschland gewöhnt bin, habe ich mittlerweile meinen Frieden gefunden.  

Ich steige schließlich aus, verlasse die große Straße und gehe auf einer ihrer kleineren Parallelstraßen zu. Das Bild verändert sich mit jedem Schritt. Ich biege nochmals ab und gehe auf ein ehemaliges Kino zu. Die letzte Kreuzung vor meinem Ziel. Nun bin ich in einer kleinen Seitenstraße. Keine Fenster, keine Läden – nur Mauerwerk und geschlossene Tore. An einem Solchen bleibe ich stehen. Auf einem kleinen Schild, welches etwas ängstlich wirkend in die Straße hinein ragt, steht: „ACJ“ (`Asociación Cristiana de Jóvenes del Peru` ist der peruanische CVJM). Ich bin angekommen.


 Angekommen bei „Crecemos Felices“ (deutsch: Wir wachsen glücklich auf). Hier arbeite ich vier Mal die Woche mit Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren, die zwar eine Familie haben, aber dennoch auf der Straße arbeiten müssen oder mussten. Da die Eltern der Kinder ebenfalls mit ins Boot geholt werden – es finden unter anderem Elterngespräche statt und es werden Kleinkredite vergeben, so dass sich die Eltern eine Existenz aufbauen können – ist es möglich, die Kinder zum Schulbesuch zu verpflichten. Nachmittags bekommen die Kinder dann bei „Crecemos felices“ die Möglichkeit, ausgiebig zu spielen, ehe dann die Hausaufgaben und ein kleines Essen anstehen. Wir Volontären haben die Verantwortung für den christlichen Input (Theater, Andacht, Lieder, ...) und arbeiten hier mit einer Psychologin und Sozialarbeiterrinnen zusammen. Ein Mal die Woche begleite ich zudem die „Crecemos Felices“-Mitarbeiterinnen bei Schul- und Hausbesuchen. Bei den Hausbesuchen verschaffen sich die Sozialarbeiterinnen einen Eindruck, wie das Zuhause der Kinder genau aussieht -  Räumlichkeiten, Familienverhältnisse und Herausforderungen, mit denen die Kinder speziell konfrontiert werden. In den Schulen finden derweil Gespräche mit den Lehrern statt. Die Besuche helfen mir sehr, das Verhalten der Kinder besser zu verstehen. So fand ich es beeindruckend, wie selbstverständlich sorgsam die Kinder mit dem Spielzeug von Crecemos Felices umgehen. Erst nachdem ich gesehen habe, was die Kinder für eigenes "Spielzeug" haben, verstehe ich die besondere Wertschätzung. Auch wie wichtig für die Kinder  schon eine einzige Umarmung sein kann, ist mir erst mit dem Wissen über die einzelnen Familienverhältnisse richtig klar geworden. Besonders die Lage mit vielen verschieden Vätern in einer Familie, von denen aber meiner Meinung nach letztlich doch keiner eine wirkliche Vaterrolle einnimmt, finde ich sehr traurig.

Mir wird schließlich die Tür von mehreren Kindern geöffnet, die sofort mit mir spielen wollen. Es ist faszinierend, wie schnell mich manche von ihnen in ihr Herz geschlossen haben und mit welcher Motivation und Freude sie bei der Sache sind.

Nach etwas mehr als drei Stunden muss ich dann wieder aufbrechen. Es ist kurz nach sechs Uhr und es dämmert. Ab nun, so wurde uns immer wieder gesagt, wird es in diesen Straßen immer gefährlicher. 

Meine Jugendgruppe in Independencia beim Ausflug

Mein nächstes Ziel ist der Hauptsitz der ACJ - ich habe ein Treffen, um eine Andacht vorzubereiten.
 Der christliche Input, das ist meine Hauptaufgabe in der Samstags, im Armenviertel Independencia stattfindenden Jugendgruppe, die eher eine Art Mitarbeiterschulung ist. Hier habe ich mich von Beginn an wohl gefühlt. Zum Einen, weil die Arbeit mit Jugendlichen sowie der Inhalt -  Spiele, Gespräche, Vorträge, Aufgaben und Andachten - viel mehr dem entspricht, was ich aus Deutschland gewöhnt bin, zum Anderen, weil ich hier ein fast gleich altes Mitarbeiterteam habe, mit dem ich mich super verstehe und das zusammen mit den Jugendlichen für jede Menge Spaß sorgt.

Ein super Team: Bild links: Meine Mitarbeiterkollegen Andrea und Lionel; Bild rechts: Lionel, Andrea, zwei Teilnehmer und meine Mitvolontärin Caro  

Der dritte Teil meiner Arbeit besteht aus kleinen, gelegentlich stattfindenden Wochenendfreizeiten für Schulen, auf dem Gelände des ACJ-Hochseilgartens. Obwohl die Arbeit zum Teil aus 20 Stunden Dauerarbeit bestehen – die Kinder müssen hier, anders als in Deutschland, im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt behütet werden - , haben die Freizeiten für mich etwas entspannendes, weil ich in der grünen, bergigen, schwach besiedelten und circa zwei Autostunden von Lima entfernten Landschaft in den Pausen richtig abschalten und zur Ruhe kommen kann.

CVJM-Hochseilgarten in Azpitia

Nachdem ich dann auch meinen letzten Pflichttermin für heute beendet und einen für Peru typischen Obstsalat zu Abend gegessen habe, gehe ich schließlich zum Sport.
Wieder Zuhause angekommen lösche ich mein Licht dann zwischen 24 und ein Uhr.      

 


Sonntag, 3. November 2013

Unter der neuen Rubrik "Bildergalerie" findet Ihr ab heute auf einen Blick alle Bilder, die ich seit meiner Ankunft veröffentlicht habe:

http://alexander-in-peru.blogspot.de/p/bildergaleri.html