Ich lege den Stift weg und
schließe das kleine rote Buch – vorerst ein letztes Mal. Die weiße 365 auf dem
Deckel ist mittlerweile etwas verkratzt und ergraut. Viele Seiten haben Eselsohren. Man sieht es: Mein Peru-Tagebuch
hat viel erlebt. Aber nun ist es voll und mein Jahr in Peru vorbei.
Am Donnerstag (30.10) blicke ich ab 18:30 Uhr im Gemeinde- zentrum Christuskirche auf mein Jahr in Peru zurück. |
Etwas über zwei Monate ist
der letzte Eintrag nun alt. Und auch wenn ich mich in Deutschland wieder gut
eingelebt habe, denke ich immer noch gerne an die letzten Wochen im Andenstaat
zurück. Nach meinem zweimonatigem Einsatz in der Stadt Trujillo und dem Gewinn
der Weltmeisterschaft (ich berichtete) führten mich meine letzten Urlaubstage
zum Titicacasee und auf den Machu Picchu. Die alte Inka-Stadt mitten in den
Anden gehörte dabei zu den beeindruckendsten Orten die ich besuchte. Von
unserer Arbeit verabschieden wollten wir Volontäre uns dann mit einigen ganz
besonderen Aktionen unter dem Motto „Freude“, die ich allerdings
krankheitsbedingt größtenteils verpasste. Es folgten Auswertungstage und
schließlich etliche Verabschiedungen und Abschiedspartys mit unseren Freunden.
Nun wurde mir auf einmal schmerzlich klar, dass mein Jahr vorüber ist.
Mittlerweile lebe ich in
Kassel und studiere an der CVJM-Hochschule soziale Arbeit und Theologie. Mit
etwas Abstand auf mein Jahr kann ich nun viele Dinge objektiver betrachten und
besser beurteilen. An meiner Dankbarkeit für alles was ich erfahren, erleben
und erlernen durfte ändert das allerdings nichts – im Gegenteil. Vielmehr
möchte ich erzählen von meinem Leben, meiner Arbeit und meinen Erlebnissen mit
Gott in Peru.
Hierfür werde ich am
Donnerstag um 18:30 Uhr im Gemeindezentrum Christuskirche ein Vortrag mit
vielen Bildern halten und dafür erstmals seit mehreren Monaten wieder mein
rotes, abgenutztes Buch öffnen.