Dienstag, 25. Februar 2014

Sommerprogramm Teil II - CVJM-Strand

Sommer, Sonne, Strand und Me(e/h)r - das beschreibt meinen Februar-Stundenplan sehr gut. Denn: Mein derzeitiger Arbeitsort ist der CVJM-Strand. Hier finden fast durchgehend drei- bis viertägige Freizeiten für Kinder und Jugendliche statt. Die Arbeit ist eine ziemliche Maloche. Tage am Strand, das sind meist 19- oder 20-Stunden-Tage. Die Sonne brennt und ich habe bisher spätestens nach dem zweiten Tag - egal ob mit Sonnencreme oder Langarmshirt - irgendwo einen Sonnenbrand. Das großflächige Gelände ist steilküstenartig und besteht somit aus zwei Zonen: Oben und Unten. Unten, das ist der Sandstrand, von dem aus 192 Stufen nach oben, zu den Schlafstätten, dem Essenssaal, dem Feuerplatz und den Materialräumen führen. Teilnehmer und Material müssen oft mehrmals täglich von "oben" nach "unten" und wieder zurück. Am anstrengendsten für mich ist allerdings das permanente animieren und anfeuern von Kindergruppen bei so ziemlich allen Sachen. Ich bin halt einfach nicht der geborene Animateur. Letzteres sind dafür umso mehr die peruanischen Mitarbeiter. Es ist unglaublich, wie sie durch spontane Tanzeinlagen, Gesang, Witze und irgendwelche verrückten Aktionen ununterbrochen gute Laune versprühen und die Stimmung puschen. Wir Deutschen übernehmen dann eher den Part, dass wir uns mit ein paar wenigen Teilnehmern unterhalten und Beziehungen aufbauen – soweit, wie es innerhalb eines so kurzen Zeitraumes halt geht.
Das Programm besteht derweil meist aus einer Geschichte, die über die gesamte Freizeit erzählt wird. Einige der Mitarbeiter spielen dabei Charaktere aus der Geschichte und leiten so die verschiedenen Aktionen ein. Diese sind zum Beispiel Strand- oder normale Gemeinschaftsspiele, Lagerfeuer mit Tanz und Gesang, Schwimmen, Touren durch die zeitweise überfluteten Höhlen oder Sandboarding. 
 Etwas gewöhnungsbedürftig sind indes die Mitarbeiterbesprechungen, die am Abend vorher für beispielsweise um sieben Uhr angekündigt wurden. Ich stelle mir also meinen Wecker um 6:50 Uhr. Bleibe aber schlauerweise noch liegen, weil sich von den anderen auch noch keiner regt. Um 7:20 Uhr schlafen immer noch alle und ich beschließe, dies auch wieder zu tun. Um 7:45 Uhr stehen dann die ersten auf. Da es um 8 Uhr Frühstück gibt, ergibt sich das Problem, dass die Zeit für die Mitarbeiterbesprechung nun definitiv zu kurz ist. Aber dafür gibt es eine ganz einfache Lösung: Wir lassen die Mitarbeiterbesprechung ausfallen und improvisieren den Tag – was aufgrund der peruanischen Spontanität sehr gut funktionier. Für die künftigen Tage stelle ich mir keinen Wecker mehr.
 Schön an den Wochen am Strand ist auch, dass wir nach ein paar Tagen durcharbeiten am Strand mehrere Tage am Stück frei haben, so dass ich schon mal etwas Zeit zum Rumreisen hatte.
 Für die kommenden Tage steht unser sechstägiges Zwischenseminar an – die Hälfte meines Jahres habe ich bereits hinter mir - , ehe ich nach einer weiteren Woche Arbeit drei Wochen in den Urlaub fahre.