Donnerstag, 12. Juni 2014

Angekommen in Trujillo

Nein, Lust auf Trujillo verspürte ich definitiv nicht. Zu sehr hatte ich mich in Lima eingelebt, Freunde gefunden und besonders meine Arbeit (von dieser werde ich in absehbarer Zeit in einem kleinen „Rückblick“ berichten) ins Herz geschlossen. Mittlerweile bin ich schon über drei Wochen mit meinem Mitvolontär Nico in Trujillo, einer circa 700.000 Einwohner großen Stadt acht Busstunden nördlich von Lima. Für zwei Monate arbeite ich hier mit Nico in einem kleinen CVJM, der sich in einem Armenviertel am Stadtrand Trujillos befindet. Eingelebt haben wir uns jetzt, auch wenn hier viel anders ist: In Lima ist es mittlerweile kühler, in Trujillo – auch eine Großstadt aber deutlich ruhiger und übersichtlicher wie der große Nachbar -   hingegen brennt die Wüstensonne noch auf die größtenteils staubige und trockene Gegend. Der CVJM liegt in Sichtweite der Panamericana (die längste Straße der Welt) und in direkter Nachbarschaft mit einem riesigen Gefängnis. Ebenfalls in der Nähe befindet sich eine Müllkippe, auf der ein Großteil der Einwohner arbeiten.
Nico und ich geben für Kinder und Jugendliche Englisch- und Matheunterricht sowie Hausaufgabenbetreuung. Mit einer Psychologin besuchen wir Familien und am Wochenende stehen Kinder- und Jugendgruppen auf den Stundenplan. Bei Letzteren werden Themen wie `Selbstbewusstsein´ behandelt, Spiele gespielt, Sport gemacht und Andachten gehalten. Zu meiner Freude sind die Kinder und Jugendlichen in den unterschiedlichen Programmen, anders als in Lima, immer die gleichen.
Am meisten Freude bereiten mir die Jugendgruppen am Wochenende, deren Teilnehmer allerdings zum Großteil noch nicht sehr lange die Gruppen besuchen. Somit fehlt es noch ein bisschen an Vertrauen, was besonders deutlich wird, wenn die Jugendlichen alleine vor der Gruppe sprechen sollen – dann ist es ziemlich still. Still war es indes bei den Englisch-, Mathe- und Hausaufgabenstunden für Kinder anfangs überhaupt nicht. Mittlerweile wissen Nico und ich aber, wie wir die einzelnen Kinder ansprechen und - noch viel wichtiger – hinsetzen müssen. Jetzt habe wir eine gute Atmosphäre gefunden und es kommen immer mehr Kinder.
Derweil teile ich mir mit Nico eine kleine Wohnung nahe des Zentrums von Trujillo.     






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