„Vierteljahresauswertung –
okay, schön und gut“, mehr hatte ich ihm Vorfeld unserer circa 2 ½-tägigen
Auswertung vom 27. bis zum 29. Dezember vermutlich nicht zu sagen. Vollkommen
ohne Erwartungen bin ich also mit meinen Mitvolontären und unseren
Ansprechpersonen nach Azpitia (dort, circa zwei Autostunden von Lima entfernt,
befindet sich auch der Hochseilgarten des CVJMs) gefahren, um dann schnell zu
merken, wie wichtig es für mich war.
Wie hatten viel Zeit für uns, die mich in
der grünen, und vor allem ruhigen Landschaft echt hat auftanken lassen. In
einer freien Zeit hatte ich zum Beispiel große Lust, alleine im Fluss schwimmen
zu gehen. Und ich bin einfach gegangen. Ich habe nicht groß erzählt wohin und
warum, sondern bin einfach in dem Wissen gegangen, dass das den anderen
Deutschen grade „egal“ ist und dass ich mir über meine Sicherheit aufgrund
fehlender Menschen keine Sorgen machen brauche. Für mich war dieser kleine
Ausflug eine Zeit, in der ich mich so unabhängig und frei wie lange nicht mehr
in Peru gefühlt habe.
Das liegt einfach daran, dass man für die Peruaner mit
18, 19 oder 20 Jahren eben noch lange nicht als erwachsen gilt. Fragen wie, wo
man denn hin gehe, wie lange man weg bleibe, mit wem man sich treffe, warum man
sich treffe, etliche Sicherheitshinweise und das Wissen, dass der peruanische
Gegenüber bei der von mir zu vollbringenden oder vollbrachten Handlung ein
etwas ungutes Gefühl im Magen hat, lassen sich ein zwar schon sicherer fühlen,
aber auf der anderen Seite ist es manchmal echt etwas beengend und nervig. Das
wir Deutschen auch mal gerne die Einsamkeit genießen, ist für manche Peruaner
zudem auch sehr unverständlich.
Die bei der Auswertung
besprochenen Themen fand ich zudem auch sehr interessant. Wir haben uns mit
unserer Gruppe auseinandergesetzt, was uns als Team meines Erachtens noch etwas
mehr zusammen gerückt hat. Des weiteren haben wir einen kleinen Teil des
Tiefseilgartens absolviert, einen Gottesdienst gefeiert und jenen besagten
Fluss nochmals als Gruppe besucht.
Am 29. Dezember ging es schließlich weiter zum Strand des CVJMs.
Die Tage waren dann echt wir Urlaub. Es waren noch nicht viele Leute am Strand,
dafür aber viele von unseren peruanischen Freunden, und wir mussten nicht beim
Programm mitmachen oder mitarbeiten. Während der Tage habe ich mich etwas in
das Meer mit seinen Wellen verliebt. Letztere waren zum Teil so hoch, dass ich
bei manchen von ihnen, wenn ich mich kurz vor ihrem Brechen direkt vor ihnen
befunden habe, doch ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch hatte. Doch wegen genau
dieser Wellen war ich dann letztlich so oft im Wasser. Zudem haben wir
Volleyball und Ultimate Frisby gespielt und das erste Mal Sandboarding
ausprobiert (klingt spektakulärer als es ist; quasi genau wie rodeln).
Die Silvesterfeier war auch
einmalig. Zwar war sie nicht direkt am Wasser, sondern auf dem oberen Teil des
Strandes (der CVJM-Strand ist ähnlich wie eine Steilküste aufgebaut), dafür
aber in einem Zelt mit offenem Dach, so dass man auf den Sternenhimmel blicken
konnte. Getanzt wurde barfuß, in T-Shirt und kurzer Hose, fast bis zum
Sonnenaufgang.
Am 01. Januar ging es
schließlich zurück nach Lima. Mittlerweile befinden wir uns im anstrengenden
Sommerprogramm und unsere Voligruppe ist für die nächsten zwei Monate getrennt,
da Domi und Danja in Arequipa sowie Magga und Bianca in Trujillo arbeiten.
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