Freitag, 10. Januar 2014

Auswertungstage und Silvester

„Vierteljahresauswertung – okay, schön und gut“, mehr hatte ich ihm Vorfeld unserer circa 2 ½-tägigen Auswertung vom 27. bis zum 29. Dezember vermutlich nicht zu sagen. Vollkommen ohne Erwartungen bin ich also mit meinen Mitvolontären und unseren Ansprechpersonen nach Azpitia (dort, circa zwei Autostunden von Lima entfernt, befindet sich auch der Hochseilgarten des CVJMs) gefahren, um dann schnell zu merken, wie wichtig es für mich war. 

Wie hatten viel Zeit für uns, die mich in der grünen, und vor allem ruhigen Landschaft echt hat auftanken lassen. In einer freien Zeit hatte ich zum Beispiel große Lust, alleine im Fluss schwimmen zu gehen. Und ich bin einfach gegangen. Ich habe nicht groß erzählt wohin und warum, sondern bin einfach in dem Wissen gegangen, dass das den anderen Deutschen grade „egal“ ist und dass ich mir über meine Sicherheit aufgrund fehlender Menschen keine Sorgen machen brauche. Für mich war dieser kleine Ausflug eine Zeit, in der ich mich so unabhängig und frei wie lange nicht mehr in Peru gefühlt habe. 
Das liegt einfach daran, dass man für die Peruaner mit 18, 19 oder 20 Jahren eben noch lange nicht als erwachsen gilt. Fragen wie, wo man denn hin gehe, wie lange man weg bleibe, mit wem man sich treffe, warum man sich treffe, etliche Sicherheitshinweise und das Wissen, dass der peruanische Gegenüber bei der von mir zu vollbringenden oder vollbrachten Handlung ein etwas ungutes Gefühl im Magen hat, lassen sich ein zwar schon sicherer fühlen, aber auf der anderen Seite ist es manchmal echt etwas beengend und nervig. Das wir Deutschen auch mal gerne die Einsamkeit genießen, ist für manche Peruaner zudem auch sehr unverständlich.
Die bei der Auswertung besprochenen Themen fand ich zudem auch sehr interessant. Wir haben uns mit unserer Gruppe auseinandergesetzt, was uns als Team meines Erachtens noch etwas mehr zusammen gerückt hat. Des weiteren haben wir einen kleinen Teil des Tiefseilgartens absolviert, einen Gottesdienst gefeiert und jenen besagten Fluss nochmals als Gruppe besucht.
 Am 29. Dezember ging es schließlich weiter zum Strand des CVJMs. Die Tage waren dann echt wir Urlaub. Es waren noch nicht viele Leute am Strand, dafür aber viele von unseren peruanischen Freunden, und wir mussten nicht beim Programm mitmachen oder mitarbeiten. Während der Tage habe ich mich etwas in das Meer mit seinen Wellen verliebt. Letztere waren zum Teil so hoch, dass ich bei manchen von ihnen, wenn ich mich kurz vor ihrem Brechen direkt vor ihnen befunden habe, doch ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch hatte. Doch wegen genau dieser Wellen war ich dann letztlich so oft im Wasser. Zudem haben wir Volleyball und Ultimate Frisby gespielt und das erste Mal Sandboarding ausprobiert (klingt spektakulärer als es ist; quasi genau wie rodeln).
Die Silvesterfeier war auch einmalig. Zwar war sie nicht direkt am Wasser, sondern auf dem oberen Teil des Strandes (der CVJM-Strand ist ähnlich wie eine Steilküste aufgebaut), dafür aber in einem Zelt mit offenem Dach, so dass man auf den Sternenhimmel blicken konnte. Getanzt wurde barfuß, in T-Shirt und kurzer Hose, fast bis zum Sonnenaufgang.
Am 01. Januar ging es schließlich zurück nach Lima. Mittlerweile befinden wir uns im anstrengenden Sommerprogramm und unsere Voligruppe ist für die nächsten zwei Monate getrennt, da Domi und Danja in Arequipa sowie Magga und Bianca in Trujillo arbeiten.  





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