Donnerstag, 26. Dezember 2013

Weihnachten

Eine Flöte, das ist wahrlich nicht das Musikinstrument, welches ich zu meinen Liebsten zählen würde. Doch in Kombination mit der Melodie eines bekannten deutschen Weihnachtsliedes sorgte sie am Heiligen Abend für mich für die einzigen richtigen Weihnachtsgefühle. Was war passiert: Weihnachten wird im warmen Peru erste ab 24 Uhr in der Nacht zum 25. Dezember gefeiert. Somit war der Morgen
des 24. Dezembers ein ganz normaler. Um 14:30 Uhr haben ich mich dann mit allen, zur Zeit im CVJM befindlichen Deutschen, im Haus unseres deutschen Ansprechpartners getroffen. Dort wartete, was ich zuvor nicht wusste, ein Paket meiner Großeltern auf mich – ich habe mich riesig gefreut. Wir haben schließlich Kuchen, Plätzchen und anderes Gebäck gegessen, uns unterhalten, einer Weihnachtsgeschichte gelauscht und gewichtelt. Dann sind wir zusammen zum Gottesdienst der deutschen, evangelischen Gemeinde gefahren, der mit eben jener besagten Flötenmelodie eingeleitet wurde. 
Der Anblick des Weihnachtsbaumes, der zwar aus Plastik, aber dafür „deutsch“ und nicht bunt-grell-kitschig geschmückt war, war ziemlich schön. Und auch sonst war der Gottesdienst mit seinem Krippenspiel und den deutschen Weihnachtsliedern sehr weihnachtlich. Wäre er etwas länger gegangen, währe die Weihnachtsstimmung des Flötenspiels vermutlich zurück gekommen.
Für mich war der Gottesdienst somit zu früh vorbei und es ging zurück zu den Gastfamilien. Die Zeit bis um 12 habe ich verbraucht, in dem ich meiner Gastfamilie vom Weihnachtsfest in Deutschland erzählte.
Um Punkt 12 war es dann soweit. Wir haben uns alle in den Arm genommen, uns frohe Weihnachten gewünscht und das Jesus-Kind in die Krippe gelegt – hier stehe die Krippen und Weihnachtsbäume schon seit dem ersten Advent, die Jesus-Figur fehlt jedoch bis Weihnachten. Anschließend stand die Bescherung auf dem Programm. 
Ich habe von meiner Gastfamilie einen Peru-Fan-Schal geschenkt bekommen. Das Paket von meinen Großeltern war das letzte zu öffnende Geschenk des Abends. Enthalten war unter anderem eine Bilder-CD für mich, die wir prompt zusammen ansahen. An der Stelle, an der die Bilder meines Abflugtages kamen, konnte ich meine Tränen dann nicht mehr wirklich zurück halten.
Zum Essen gab es schließlich Truthahn, ehe der Fernseher angemacht wurde.

Es war ein anderes, spannendes und sicherlich auch ein schönes Weihnachten und ich habe mich wie immer in meiner Gastfamilie sehr wohl gefühlt. Doch rückblickend denke ich, dass ich das Weihnachtsfest nicht wirklich genossen habe. Sicherlich auch, weil ich mich vielleicht nicht wirklich auf das Neue einlassen konnte, weil ich zu sehr – oft vergeblich - Parallelen mit Deutschland gesucht habe und mit meinem Kopf zu sehr bei dem Weihnachtsfest meiner deutschen Familie war. Vielleicht bin ich da doch etwas traditioneller, als ich im Vorfeld gedacht hatte.



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